Rundfunkgeschichte vom 08. August
Es gibt einen gewaltigen Krach, am 08. August 1991 um genau 19.10 Uhr, in Konstantynów in Polen. Das höchste Bauwerk der Welt stürzt ein, der 646,38 Meter hohe Sendemast, auch Radio-Warschau-Mast genannt. 15 Sekunden dauert es, dann ist der 1974 errichtete Turm nur noch ein Gewirr aus Stahlträgern, Seilen und Kabeln.
Was war geschehen? Bei einer Reparaturmaßnahme löste sich eines von zwei montierten Hilfsseilen aus seiner Verankerung. Das zweite Seil riss daraufhin, weil die zusätzliche Last zu groß war. Der obere Teil des Mastes brach auseinander und stürzte auf die unteren Teile, die ebenfalls nachgaben und zu Boden krachten.
Eine Untersuchung ergab, dass die Instandhaltung des Sendemastes mangelhaft war. Das höchste Bauwerk der Welt war schlicht vernachlässigt worden. So konnte das Versagen eines einzigen schadhaften Teiles zu einer Kettenreaktion führen, die die gesamte Konstruktion zerstörte.
Der Sender hatte das 1. Programm des Polnischen Radios auf Langwelle 227 kHz ausgestrahlt. Es war damit bis nach Kasachstan, Irak, Iran und fast ganz Europa zu empfangen.