Rundfunkgeschichte vom 27. Oktober
Eine richtige Radio-Euphorie bricht nach dem Ersten Weltkrieg aus. Immer mehr Sender machen auf – die meisten illegal. Der erste Sender mit einer kommerziellen Radiolizenz ist in den USA der Radiosender von Westinghouse in East Pittsburgh mit dem Rufzeichen KDKA. Am 27. Oktober
1920 erhält er die Lizenz, eine Woche später ist er auf Sendung, mit den Ergebnissen der Präsidentschaftswahlen. Übertragen werden sie aus einer Hütte auf dem Dach des Gebäudes der Westinghouse Electric Company in Turtle Creek, Pennsylvania.
Die Anfänge von KDKA gehen auf die den Westinghouse-Mitarbeiter Frank Conrad zurück, der ab 1916 den 75-Watt-Sender 8XK betreibt. Er sendet Phonomusik und kommuniziert über 8YK mit anderen Funkamateuren. Ende September 1920 macht dann ein bekanntes Kaufhaus in Pittsburgh Werbung für drahtlose Amateurfunkgeräte für 10 Dollar, mit denen man Conrads Sendungen hören konnte. Das Radiohobby wächst zu dieser Zeit, die Möglichkeit, gelegentlich Stimmen und Musik zu hören, erscheint vielen fast magisch.
Sein Vorgesetzter, Harry P. Davis, erkennt das wirtschaftliche Potenzial des Radios. Daher beauftragt er Conrad mit dem Bau eines 100-Watt-Senders, der Programme ausstrahlen sollte, um eine breite Nachfrage nach Westinghouse-Empfängern zu schaffen.
Zu diesen frühen Empfängern gehören Kristallgeräte, die ein winziges Stück Galenit (Bleisulfid), den so genannten „Katzenschnurrbart“, zur Erkennung von Funksignalen verwenden. Obwohl diese Geräte beliebt, preiswert und leicht herzustellen sind, ist es eine Herausforderung, einen Sender zu empfangen.