Rundfunkgeschichte vom 25. Juli
Putschisten stürmen einen Rundfunksender – das ist mehrfach in der Geschichte passiert. Am 25. Juli 1934 kommt es in der österreichischen Hauptstadt Wien zu blutigen Szenen. Nationalsozialistische Putschisten, die illegale „SS-Standarte 89“ will durch einen Putsch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich erzwingen. Zur Tarnung ziehen sie Uniformen des österreichischen Bundesheeres an. Ein Kommando fährt zum Radiosender RAVAG in der Johannesgasse und zwingen den Nachrichtensprecher eine vorbereitete Meldung zu verlesen, wonach die Regierung von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß gestürzt sei. Diese Meldung ist das vereinbarte Signal zum „Losschlagen“ in den Bundesländern. Dann wird das Programm eingestellt. Um 15 Uhr ist das Funkhaus schon wieder in der Hand der Regierung.
Ein Rollkommando fährt zum Bundeskanzleramt, um die Regierung in Geiselhaft zu nehmen – allen voran den Bundeskanzler. Dieser ist aber gewarnt worden, hat seine Minister weggeschickt. Als er selbst fliehen will, fallen schüsse und Dollfuß wird tödlich getroffen.
Als der italienische „Duce“ Mussolini am Brenner italienische Truppen aufmarschieren lässt, lässt Hitler die Putschisten auflaufen. 13 Nazis werden hingerichtet. In der österreichischen Provinz sterben bei Kämpfen nach dem Juli-Putsch 223 Menschen.