Rundfunkgeschichte vom 13. Juli
Guglielmo Marconi meldet 1898 seine Radiotechnik zum Patent an. Es ist ein Quantensprung in der Informationstechnik, der nächste nach der Entwicklung des Telefons durch den Deutschen Philip Reis 1861 und der Patentanmeldung und Vervollkommnung der neuen Technik durch den Amerikaner Alexander Graham Bell 1876.
Heinrich Hertz hatte die elektromagnetischen Wellen nachgewiesen, die drahtlos durch die Luft übertragen werden konnten. Daraufhin begann der Italiener Marconi mit den ersten Telegrafieversuchen. 1899 stellte er eine drahtlose Verbindung über den Kanal zwischen England und Frankreich her, 1901 zwischen England und Neufundland. Die erste öffentliche transatlantische Kommunikation gelang Marconi 1903 über eine Distanz von 3840 Kilometer. Die Resonanz in der Öffentlichkeit war riesig! Er schaffte es beinahe, ein weltweites Monopol für die Fernübertragung von Nachrichten zu errichten.
Marconis drahtloser Telegraph konnte nur Morsezeichen übertragen, anderen Tüftlern gelang es, auch Sprache und Musik als elektrische Signale drahtlos um die Welt zu senden. Das war die Geburtsstunde des Sprechfunks. Von nun an konnten Gespräche von Schiffen aus um die ganze Welt geführt werden. Marconi gilt heute, gemeinsam mit Karl Ferdinand Braun, als Erfinder des Rundfunks. Noch zu Lebzeiten erfuhren beide eine hohe Auszeichnung. 1909 wurde ihnen für ihre Forschungen der Physik-Nobelpreis verliehen.
Geboren worden war Marconi 1874 als Spross einer italienischen Landadelsfamilie. Schon mit 20 beschäftigte er sich zunächst mit den theoretischen Arbeiten von Heinrich Hertz . Er machte viele Experimente, um mit einem Knallfunkensender größere Distanzen zu überbrücken. Außerdem gründete er die „Wireless Telegraph and Signal Company“ in London. Fun fact: Sieben der ersten acht Teilhaber an der Firma waren Personen aus der Whiskeybranche! Warum das? Marconis Mutter entstammte der Jameson-Dynastie.