Rundfunkgeschichte vom 11. August
Ein Witz von US-Präsident Ronald Reagan sorgt 1984 für große Proteste: Bei einer Radio-Mikrofonprobe auf seinem kalifornischen Landsitz „Ranchio del Cielo“ scherzt er, dass er ein Gesetz unterschrieben habe, welches Russland auf ewig für vogelfrei erklärt. Er schließt mit den Worten: „Wir beginnen in fünf Minuten mit der Bombardierung“. Reagan ahnt nicht, dass das alles schon mitgeschnitten wurde. Reagan meint es lustig, bekommt aber aus Ost wie West kräftig Gegenwind. Er habe „herausposaunt, was er ständig im Sinn hat“, schreibt beispielsweise die sowjetische Parteizeitung „Prawda“.
Es bleibt nicht der einzige Audio-Ausfall des US-Präsidenten: 1986 hören Reporter, die Reagan im Weißen Haus befragt hatten, beim Hinausgehen über die Lautsprecheranlage, wie er ein ärgerliches „Hurensöhne“ („sons of bitches“) vor sich hinmurmelt. Schon 1982 hatte er bei einem Mikrofontest gesagt: „Liebe Mitbürger! Gestern hat die polnische Regierung, eine Militärdiktatur, ein Haufen nichtsnutziger, lausiger Penner…“ Nun ja… Seine Karriere begonnen hatte Reagan übrigens ausgerechnet beim Radio. Als Sportreporter für den Rundfunksender WHO in Des Moines berichtete er über Baseball-Spiele.