Rundfunkgeschichte vom 10. Juli
Nikola Tesla wird am 10. Juli 1856 in Smiljan im heutigen Kroatien geboren. Der geniale Erfinder und Physiker erhält in seinem Leben über 280 Patente in 26 Ländern, davon 112 in den USA. Dorthin wandert er 1884 aus, schon ein erfahrener Elektroingenieur und Maschinenbauer. Für Thomas Alva Edison arbeitet er eine Zeit lang, macht sich aber schnell selbständig. Sein Lebenswerk ist geprägt durch zahlreiche Neuerungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik, insbesondere der elektrischen Energietechnik.
1893 präsentiert Tesla erstmals öffentlich die Radio-Übertragung. St. Louis im US-Bundesstaat Missouri ist der historische Ort. Zwar hat der Ingenieur schon zuvor seine Erfindung hinter verschlossenen Türen präsentiert, hier allerdings macht er es das erste Mal in der Öffentlichkeit. Die Vorlesung trug den Namen: „On Light and Other High Frequency Phenomena“, auf Deutsch „Über das Licht und andere Hochfrequenz-Phänomene“. Dadurch wird das Prinzip der Radiokommunikation bekannt, also das Senden von Signalen durch den Raum zu Empfängern.
Noch vor der Entwicklung der Vakuumröhre enthalten Teslas Schriften alle Elemente, die später in Radiosysteme eingebaut werden. Er experimentiert zunächst mit magnetischen Empfängern, im Gegensatz zu anderen Erfindern wie Guglielmo Marconi. Diese benutzen Köhärer, also Geräte, die aus Rohren bestehen, die mit Eisenspänen gefüllt sind.
Teslas Arbeit ist anfangs nicht im Fokus der öffentlichen Diskussion, die von den Entwicklungen Marconis bestimmt wird. Anerkennung bekommt Tesla erst Jahrzehnte später, als 1943 das Oberste Patentgericht der Vereinigten Staaten feststellt, „dass Marconi in seinem Basispatent nichts tat, was nicht schon gesehen und offengelegt worden war“. Seitdem gilt Tesla als Erfinder des Radios. Er selbst erlebt den Triumph nicht mehr, ist er doch einige Monate zuvor, am 7. Januar 1943, im Alter von 86 Jahren gestorben.