Rundfunkgeschichte vom 07. April
Warum heißt der Rock’n’Roll eigentlich so? Weil der DJ Alan Freed den Begriff populär machte. Schon 1946 hatte das Fachmagazin Billboard von „Rock and Roll“ gesprochen, aber erst Freed schaffte es, den Begriff in aller Munde zu bringen. Und am 7. April 1956 startete seine Sendung „Rock ‘n Roll Dance Party“ im CBS Radio Network. Wie das klang? Mitreißend, wie man hier hören kann:
Alan Freed war der erste Radio-DJ, der die neue Rockmusik unterstützte und im Mainstream-Radio ausstrahlte. Er erklärte es so: „Rock ‘n Roll ist eigentlich Swing mit einem modernen Namen. Er begann auf den Dämmen und Plantagen, nahm Volkslieder mit auf und hat auch Blues und Rhythmus.” Er spielte auch Musik von afroamerikanischen Künstlern und nicht die „weißen“ Cover-Versionen, er organisierte Konzerte und schaffte es so, Brücken zu bauen. In vielen Filmen aus den 50er Jahren spielt sich der DJ selbst. In „Rock, Rock, Rock“ (1956) betont er: „Der Rock’n’Roll ist ein Fluss der Musik, der viele Ströme aufgesogen hat: Rhythm and Blues, Jazz, Ragtime, Cowboy-Songs, Country-Songs, Volkslieder. Alle haben viel zum Big Beat beigetragen.”
Die Karriere des Alan Freed geht nicht ganz so glanzvoll weiter wie die Karriere der von ihm präsentierten Musik: Der Payola-Skandal zerstört seine Reputation – es ist bekanntgeworden, dass Plattenfirmen die DJs ordentlich schmieren, damit diese bestimmte Songs bevorzugen. Dann kommt heraus, dass er sich als Co-Autor von Songs bezeichnet hat, was nicht stimmt. Am Ende kommt noch eine Anklage wegen Steuerhinterziehung. Alan Freed stirbt allerdings an den Folgen seines exzessiven Alkoholkonsums im Jahr 1965. Er wird nur 43 Jahre alt.