Rundfunkgeschichte vom 05. Februar

Sechs Piepstöne geben seit dem 5. Februar 1924 die exakte Zeit an – jedenfalls bei den Sendern der britischen BBC. Hier sind sie zu hören: https://youtu.be/_A_URhF7Z7w?list=PL005E209C4E52F2AA

Die fünf kurzen Pieptöne ertönen in den fünf Sekunden vor der vollen Stunde, ein langer Ton exakt zur vollen Stunde. Jeder Piepton ist ein Kilohertz-Ton. Die ersten fünf Töne dauern eine Zehntelsekunde und der letzte Ton eine halbe Sekunde.

Die Idee hatten der Astronom Sir Frank Watson Dyson und der damalige Chef der BBC, John Reith. 1924 wurde das Signal von zwei mechanischen Uhren mit elektrischen Kontakten im Royal Greenwich Observatory erzeugt. Jede Sekunde wurde ein Signal an den BBC gesendet und dort in ein Audiosignal umgewandelt. Die zwei Uhren wurden wegen der Ausfallsicherheit verwendet, auch wurden zwei Leitungen zwischen den Uhren und der BBC-Studios gezogen. Das sogenannte „Greenwich Time Signal“ wird den Sendern alle 15 Minuten zur Verfügung gestellt, aber normalerweise nur zur vollen Stunde verwendet.

Funfact: Für Hörspiele oder anderen Sendungen mit fiktiven Nachrichten darf das Zeitsignal nicht verwendet werden. Möglich ist aber, andere Frequenzen oder Zwischentöne zu verwenden. Der Nutzen des Zeitzeichens nimmt allerdings immer mehr ab, da es beim digitalen Rundfunk wegen der Signalverarbeitung zu längeren Verzögerungen kommen kann – das Zeitsignal ist dann nicht mehr präzise.