Rundfunkgeschichte vom 03. Mai
Die Deutsche Welle geht am 3. Mai 1953 mit deutschsprachigem Hörfunk auf Kurzwelle erstmals auf Sendung. Die Grußadresse „an die lieben Landsleute in aller Welt“ spricht der damalige Bundespräsident Theodor Heuss. „Die Deutsche Welle hat hier eine ganz einfache Aufgabe, nämlich zu entkrampfen“, so Heuss, „indem sie von Deutschland berichtet, Musik, Kunst und Wissenschaft vermittelt, ein Bild der sozialen, der wirtschaftlichen Entwicklung gibt.“ Nach dem Bundespräsidenten wird Beethovens „Eroica“ in voller Länge gespielt.
Erst fünf Wochen später, am 11. Juni 1953, wird zwischen den Mitgliedern der ARD der Vertrag über die Einrichtung des gemeinsamen Kurzwellenprogramms „Deutsche Welle“ unterzeichnet. Die Verantwortung für das Programm liegt zunächst beim damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR), später beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) in Köln, so dass dessen jeweiliger Intendant auch für die „Deutsche Welle“ verantwortlich ist.
Im Oktober 1954 startet die Deutsche Welle Radiosendungen auf Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Polnisch. 1960 wird die „Deutsche Welle“ per Bundesgesetz zu einer eigenständigen Anstalt des öffentlichen Rechts. Per Gesetz ist festgelegt, dass die Deutsche Welle Rundfunksendungen für das Ausland und der ebenfalls gegründete Deutschlandfunk Rundfunksendungen für (ganz) Deutschland und das europäische Ausland produzieren sollen. Immer wieder wird das Hörfunkprogramm erweitert, seit 1962 wird zusätzlich auf Persisch, Türkisch, Russisch, Polnisch, Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch, Serbisch und Kroatisch gesendet. 1963 folgt beispielsweise Kisuaheli und Indonesisch, 1964 Hindi und Urdu, 1970 Paschtu und Dari. Seit den 1960er Jahren produziert die Deutsche Welle auch ein Fernsehprogramm.