Rundfunkgeschichte vom 08. März
Am 8. März 1979 führen Techniker von Philips der internationalen Presse einen Compact Disc Audio Player vor. Die Demonstration zeigt, dass es möglich ist, mit Hilfe digitaler optischer Aufzeichnung Audiosignale in hervorragender Stereoqualität wiederzugeben. Diese Forschungsarbeit von Philips legte letztendlich den technischen Standard für digitale optische Aufzeichnungssysteme fest. Schon zwei Wochen später willigt Sony ein, einen Speicher für digitales Audio gemeinsam mit dem Mitbewerber aus den Niederlanden zu entwickeln - die erste Optical Disc haben die Japaner im September 1976 vorgestellt.
Die CD verändert komplett, wie Musik konsumiert werden kann – nämlich in zuvor nicht verfügbar gewesener, digitaler Klangqualität. Besonders die Freunde klassischer Musik reagieren euphorisch: Auch leise Stellen in Musikstücken können nun ohne Rauschen genossen werden. Der Dynamikumfang ist gewaltig. Auch die Handhabung ist viel einfacher als bei der anfälligen Schallplatte.
Ursprünglich für die Konservierung und Wiedergabe von Audiodaten konzipiert, breitete sich das System auf die Welt der Multimedien und des Personal Computers aus. Kurz gesagt: die erste Vorführung der CD steht an der Wurzel des Stammbaums von CD, CD-ROM, DVD usw.
Das Besondere an der CD ist die Art der Musikauslesung: Ein gebündelter Laserstrahl tastet die CD ab, eine Grundvoraussetzung für die hohe Informationsdichte, die für das hochqualitative Audio-Signal nötig ist.
CDs bestehen aus Polycarbonat mit einer dünnen Metallschicht (z.B. aufgedampftem Aluminium), Schutzlack und Druckfarben. Sie haben einen Durchmesser von 120 mm mit einem 15 mm großen Loch in der Mitte. Die Informationen sind auf einer spiralförmig nach außen verlaufenden Spur angeordnet. In der Mikrostruktur, den Pits, sind die digitalen Informationen gespeichert. Länge und Abstand dieser kleinen Vertiefungen bilden einen seriellen digitalen Code. Auf einer Audio-CD können maximal 99 Musiktitel gespeichert werden. Texteinblendungen können ebenfalls gespeichertwerden. Die Abtastung der CD erfolgt kontaktlos über einen Laser-Interferenzdetektor von der Unterseite her.
Die ersten CDs gepresst werden in Langenhagen bei Hannover, nicht weit entfernt von der Stelle, an der Emil Berliner fast 100 Jahre zuvor seine erste Grammophon-Platte hergestellt hat. Das erste Album, das auf CD herauskommt, ist übrigens „52nd Street“ von Billy Joel, am 1. Oktober 1982 in Japan.
Rundfunkgeschichte vom 07. März
„Hallo, wer ist dran?“ Ohne Alexander Graham Bell wären diese Worte nie gesprochen worden. Denn am 7. März 1876 erhält er das Patent auf das Telefon. Aber es ist kein sofortiger Erfolg. Das Kommunikationsunternehmen Western Union lehnt es ab, die Rechte für 100000 Dollar zu erwerben – den Telegraphen hält die Firma für ausreichend. Eine Entscheidung, die sie später bedauert.
In den USA und Großbritannien gilt Bell als Erfinder des Telefons. Doch die eigentliche Erfindung des Telefons, Sprache auf elektrischem Wege zu übertragen, geht auf den Deutschen Philipp Reis zurück. Bells Verdienst liegt in der Anwendung von Wechselströmen, die durch elektromagnetische Induktion erzeugt werden. Dennoch geht die Entwicklung der Telephonie von seinem Telefonapparat aus, da dieser auf Anhieb für den täglichen Gebrauch eingesetzt werden kann. Bell ist auch der Gründer der American Telephone and Telegraph Company (AT&T) im Jahr 1885.
Sein Vater, Großvater und Bruder beschäftigen sich alle mit Rhetorik und Sprache beschäftigt und sowohl seine Mutter als auch seine Frau sind taub, was Bells Lebenswerk stark beeinflusst. Seine Forschungen über Gehör und Sprache lassen ihn mit Hörgeräten zu experimentieren. Bell selbst weigert sich übrigens zeitlebens, ein Telefon in seinem Arbeitszimmer zu haben – das sieht er als Eingriff in seine eigentliche Arbeit als Wissenschaftler. Er stirbt 1922.
Rundfunkgeschichte vom 04. März
Emil Berliner, aus Wolfenbüttel in die USA ausgewanderter Techniker, entwickelt 1877 ein funktionierendes Mikrofon. Es arbeitet mit Kohlekontakten, die eine leitende Verbindung herstellen. Die Erfindung verkauft er für 50000 US-Dollar an die Bell Telephone Company, die es im neu entwickelten Telefon einsetzt.
Berliner ruht sich nicht aus, sondern investiert das Geld in ein Forschungslabor. Er gründet eine die erste europäische Gesellschaft zur Produktion von Telefonteilen, meldet 1887 ein Patent auf einen scheibenförmigen Tonträger an, in den eine Rille geritzt und so Schwingungen konserviert werden – die Schallplatte ist geboren. Bestandteil des Patents ist auch ein Aufnahme- und Abspielgerät, das ursprüngliche Grammophon. Der große Vorteil der Schallplatte gegenüber dem Tonzylinder von Thomas Alva Edison ist, dass Schallplatten industriell und schnell hergestellt werden können, während die Tonzylinder einzeln zu bespielen sind.
Aber auch Erfindungen aus anderen Bereichen gehen auf Berliners Konto: So ein besonderer Parkettboden und ein Hubschrauber. Berliner stirbt im Jahr 1929.
Rundfunkgeschichte vom 03. März
Der Erfinder und Unternehmer Alexander Graham Bell wird 1847 in Edinburgh/ Schottland geboren. Er gilt in den USA und Großbritannien als Erfinder des Telefons. Doch die eigentliche Erfindung des Telefons, Sprache auf elektrischem Wege zu übertragen, geht auf den Deutschen Philipp Reis zurück. Bells Verdienst liegt in der Anwendung von Wechselströmen, die durch elektromagnetische Induktion erzeugt werden. Dennoch geht die Entwicklung der Telephonie von seinem Telefonapparat aus, da dieser auf Anhieb für den täglichen Gebrauch eingesetzt werden kann. Bell ist auch der Gründer der American Telephone and Telegraph Company (AT&T) im Jahr 1885.
Sein Vater, Großvater und Bruder beschäftigen sich alle mit Rhetorik und Sprache beschäftigt und sowohl seine Mutter als auch seine Frau sind taub, was Bells Lebenswerk stark beeinflusst. Seine Forschungen über Gehör und Sprache lassen ihn mit Hörgeräten zu experimentieren, was darin gipfelt, dass er 1876 das erste US-Patent für das Telefon erhält. Bell selbst weigert sich übrigens zeitlebens, ein Telefon in seinem Arbeitszimmer zu haben – das sieht er als Eingriff in seine eigentliche Arbeit als Wissenschaftler. Er stirbt 1922.
Rundfunkgeschichte vom 02. März
Dieses Patent wird die Welt verändern: am 2. März 1897 erhält der 22-jährige Guglielmo Marconi das britische Patent Nr. 12.039 mit dem Titel „Improvements in Transmitting Electrical impulses and Signals, and in Apparatus therefor“, übersetzt also „Verbesserungen auf dem Gebiet der Übermittlung elektrischer Impulse und Signale und ein Apparat dafür“.
Geboren wird Marconi 1874 als Spross einer italienischen Landadelsfamilie. Schon als Junge interessiert er sich für physikalische und elektrische Wissenschaften und studiert die Werke von Maxwell, Hertz und anderen. 1895 beginnt er mit Laborexperimenten auf dem Landsitz seines Vaters in Pontecchio. Es gelingt ihm, drahtlose Signale über eine Entfernung von eineinhalb Meilen zu senden.1896 nimmt Marconi seinen Apparat mit nach England, wo er dem Chefingenieur der Post vorgestellt wird.
Marconis Apparat ähnelt dem von A. E. Dolbear vom Tufts College aus dem Jahr 1882, der einen Funkenspulengenerator und einen Kohlegranulatgleichrichter für den Empfang verwendete. Es folgen eine Reihe von Vorführungen für die britische Regierung - im März 1897 übertrug Marconi Morsezeichen über eine Entfernung von etwa sechs Kilometer, am 13. Mai 1897 sendet er die weltweit erste drahtlose Kommunikation über das offene Meer.
Guglielmo Marconi gründet später die „Wireless Telegraph and Signal Company“ in London. Fun fact: Sieben der ersten acht Teilhaber an der Firma sind Personen aus der Whiskeybranche! Warum das? Marconis Mutter entstammte der Jameson-Dynastie.
Rundfunkgeschichte vom 01. März
Nikola Tesla präsentiert im Jahr 1893 erstmals öffentlich die Radio-Übertragung. St. Louis im US-Bundesstaat Missouri ist der historische Ort. Zwar hat der Ingenieur schon zuvor seine Erfindung hinter verschlossenen Türen präsentiert, hier allerdings macht er es das erste Mal in der Öffentlichkeit. Die Vorlesung trug den Namen: „On Light and Other High Frequency Phenomena“, auf Deutsch „Über das Licht und andere Hochfrequenz-Phänomene“. Dadurch wird das Prinzip der Radiokommunikation bekannt, also das Senden von Signalen durch den Raum zu Empfängern.
Noch vor der Entwicklung der Vakuumröhre enthalten Teslas Schriften alle Elemente, die später in Radiosysteme eingebaut werden. Er experimentiert zunächst mit magnetischen Empfängern, im Gegensatz zu anderen Erfindern wie Guglielmo Marconi. Diese benutzen Köhärer, also Geräte, die aus Rohren bestehen, die mit Eisenspänen gefüllt sind.
Teslas Arbeit ist anfangs nicht im Fokus der öffentlichen Diskussion, die von den Entwicklungen Marconis bestimmt wird. Anerkennung bekommt Tesla erst Jahrzehnte später, als 1943 das Oberste Patentgericht der Vereinigten Staaten feststellt, „dass Marconi in seinem Basispatent nichts tat, was nicht schon gesehen und offengelegt worden war“. Seitdem gilt Tesla als Erfinder des Radios. Er selbst erlebt den Triumph nicht mehr, ist er doch einige Monate zuvor, am 7. Januar 1943, im Alter von 86 Jahren gestorben.
Rundfunkgeschichte vom 28. Februar
An Rosenmontag 1949, dem 28.02., nimmt um 16.30 Uhr der erste regulär betriebene UKW-Sender Europas seinen Betrieb auf – und zwar in München. Mit 250 Watt wird auf 90,1 MHz das Programm des Bayerischen Rundfunks ausgestrahlt. Verwendet wird eine Antenne an einem 110 m hohen Stahlgittermast beim Funkhaus in München-Freimann. Der baugleiche Sender des NWDR in Hannover folge einige Stunden später am 1. März 1949.
Rückblickend mag es wie ein zukunftsträchtiger Schritt aussehen, getragen von der Hoffnung, dass auf UKW eine bessere Sendequalität auch in Stereo möglich sein würde. Weit gefehlt: Die pure Not diktiert die Sendung auf dem bis dahin nicht genutzten Frequenzbereich!
Denn Deutschland hat nach dem Zweiten Weltkrieg sämtliche Exklusivwellen verloren, also nur von einer Station belegte Wellen. Zuvor waren das neun Mittelwellen und eine Langwelle als Exklusivwellen gewesen. Zugestanden wird 1948 nur die Mitbenutzung von Frequenzen weiter entfernt gelegener Sender. Dies führt allerdings zu grauenhaften gegenseitigen Störungen, vor allem bei Dunkelheit. So kann beispielsweise der Bayerische Rundfunk abends kaum ein Drittel seiner Hörer versorgen.
Daher weichen die Sender auf den Bereich unter 10 m Wellenlänge aus, die sogenannte Ultra-Kurzwelle (UKW). Sie besitzt Eigenschaften, die sie besonders zur Nahversorgung sehr geeignet macht: Ihre Reichweite ist begrenzt, der Einsatz mehrerer Sender auf gleicher Welle bei genügend Abstand also möglich. Und die hohen Trägerfrequenzen erlauben auch große Bandbreiten, also qualitativ bessere Übertragungen als auf Mittelwelle.
Um diesen Vorteil voll auszuschöpfen, nimmt man als Modulationsart nicht die bisher übliche Amplitudenmodulation, sondern die gegen Störungen weit unempfindlichere Frequenzmodulation. Die Sender sind für eine Bandbreite von 30 bis 15 000 Hz ausgelegt, haben also schon HiFi-Qualität. In der Anfangszeit übertragen diese Sender aber das Mittelwellenprogramm. Heute ist der Originalsender als Museumsstück in der Sendeanlage Ismaning ausgestellt.
Rundfunkgeschichte vom 27. Februar
David Sarnoff wird am 27. Februar 1891 geboren, ein Pionier des Radios und Fernsehens. Während des größten Teils seiner Karriere leitet er die Radio Corporation of America (RCA) in verschiedenen Funktionen von kurz nach ihrer Gründung im Jahr 1919 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1970. Er herrscht über ein Telekommunikations- und Medienimperium, zu dem auch NBC gehört.
Im Gegensatz zu vielen, die sich mit der frühen Radiokommunikation beschäftigen und das Radio als Punkt-zu-Punkt-Verbindung betrachten, sieht Sarnoff das Potenzial des Radios als Punkt-zu-Masse-Verbindung. Eine Person (der Sender) kann zu vielen (den Zuhörern) sprechen.
Maßgeblich trägt Sarnoff zum Radioboom nach dem Ersten Weltkrieg bei, zum Beispiel dadurch, dass er 1921 einen Schwergewichtsboxkampf zwischen Jack Dempsey und Georges Carpentier organisiert. Bis zu 300000 Menschen hören den Kampf, und die Nachfrage nach Radiogeräten blüht auf. Sarnoffs Vorhersage über die Nachfrage nach Radios bewahrheitet sich und er gewinnt an Ansehen und Einfluss.
Im Jahr 1926 kauft RCA seinen ersten Radiosender und gründet die National Broadcasting Company (NBC), das erste Radionetzwerk in Amerika. Vier Jahre später wird Sarnoff Präsident von RCA.
Rundfunkgeschichte vom 26. Februar
Das Billboard Magazin berichtet am 26. Februar 1955, dass erstmals mehr Schallplatten mit 45 Umdrehungen pro Minute verkauft worden sind als solche mit 78 Umdrehungen. Die Singles aber bleiben noch Jahrzehnte fester Bestandteil jedes Teenager-Zimmers. Das ändert sich in den 1990er Jahren rapide, viele Plattenfirmen stellen die Produktion ganz ein, um sich mehr auf den Verkauf von Alben zu konzentrieren.
Die Single-Charts, also das Ranking der Einzelsongs, gibt es aber weiterhin. Nur das Verfahren hat sich mehrmals geändert. Zunächst konnten Singles nur dann in die Hitparade aufgenommen werden, wenn sie auch als physische Single erhältlich waren. In den späten 1990er Jahren wurden mehrere populäre Hits nie in die Hot 100 aufgenommen. Ein Beispiel: Der Hit „Don't Speak“ von No Doubt aus dem Jahr 1996. Er stand 16 Wochen lang auf Platz eins der Airplay-Charts, wurde aber nie in die Billboard Hot 100 aufgenommen.
Am 5. Dezember 1998 ändert Billboard die Regel und lässt auch Singles zu, die nicht mehr pysisch als Tonträger verkauft werden. Aaliyahs „Try Again“ aus dem Jahr 2000 ist übrigens die erste Single, die ausschließlich aufgrund von Radio-Airplay die Nummer 1 erreicht.
Rundfunkgeschichte vom 25. Februar
Frank Sinatra singt am 25. Februar 1995 auf einer privaten Party im Marriott's Desert Springs Resort, es ist der Abschlussabend des Sinatra Desert Classic Golfturniers in Palm Springs. Und die 1200 geladenen Gäste kommen in den Genuss des letzten Live-Auftritts von Franky Boy, sein letzter Song ist „The Best is Yet to Come“.
Danach wird es zunehmend Stiller um „Ol' Blue Eyes“. Bei der Aufzeichnung der offiziellen Gala zu seinem 80. Geburtstag am 19. November 1995 steht er letztmals auf einer Bühne. Seinen letzten öffentlichen Auftritt hat Sinatra am 25. Oktober 1996, als er gemeinsam mit seiner Frau eine Benefizveranstaltung in Beverly Hills besucht. Er stirbt am 14. Mai 1998.