Rundfunkgeschichte vom 03. November
Diese Nachricht rettet Leben: Am 03. November 1906 wird der Internationale Funkentelegraphen-Vertrag unterzeichnet, einen Monat lang hat die Zweite internationale Funkkonferenz in Berlin beraten. Darin enthalten: Die Vereinbarung über ein international einheitliches Seenotzeichen, nämlich SOS. Das Morsezeichen drei kurz, drei lang, drei kurz soll unmissverständlich sein und Funkwachen in aller Welt über ein Schiff in Seenot alarmieren.
Unterzeichnet wird 1906 auch ein Vertrag über eine diskriminierungsfreie Durchführung des Funkverkehrs, unabhängig davon, welches Funksystem verwendet wird. Zuvor haben Reibereien zwischen verschiedenen Anbietern dafür gesorgt, dass Nachrichten nicht immer weitergegeben werden.
Bis zur einheitlichen Anwendung des Hilferufs vergehen aber noch viele Jahre. Erstmals verwendet wird der Notruf SOS 1909, als das Passagierschiff „Slavonia“ der Cunard-Line vor den Azoren Schiffbruch erleidet. Zwei Dampfer nehmen die Signale auf und eilen zu Hilfe. Das Schiff sinkt, die Passagiere können gerettet werden.
Heute ist der Begriff SOS weltweit Synonym für Hilferufe, in der Schifffahrt hat er jedoch keine Bedeutung mehr – es wird nicht mehr gemorst. 1999 ist ein internationalens satellitengestütztes Seenot-Funksystems installiert worden.