Rundfunkgeschichte vom 23. Februar
Der Physiker und Erfinder James T. Russell wird am 23. Februar 1931 in Bremerton im US-Budnesstaat Washington geboren. Er hat das erste funktionsfähige digitale Compact-Disc-Gerät erfunden, den Vorläufer der CD/ DVD.
Russell arbeitet in den 1950er Jahren als Physiker in den Laboren von General Electric. Dort wird er zum „designierten Problemlöser“ für die GE-Versuchsabteilung. Er ist einer der ersten, der einen Farbfernsehbildschirm und eine Tastatur als primäre Schnittstelle zwischen Computer und Bediener einsetzt. Außerdem entwirft und baut er das erste Elektronenstrahl-Schweißgerät.
Er liebt Musik, ist aber frustriert von der Abnutzung seiner Vinylplatten und deren schlechter Klangqualität. Irgendwann wird ihm klar, dass die Schallplatten nicht mehr abgenutzt werden würden, wenn man die Tonnadel durch etwas ersetzen würde, das die Platte physisch nicht berührt. Er setzt auf eine digitale Lösung und erkennt, dass er viele Daten auf einem kleinen Stück Film speichern könnte, wenn er den Binärcode kompakt genug gestalten würde.
Kollegen sind skeptisch, aber er bleibt dabei und hat Erfolg: Es gelingt ihm, das erste digital-optische Aufnahme- und Wiedergabesystem zu erfinden, 1970 wird ihm das Patent erteilt. Auf einer lichtempfindlichen Platte zeichnet er winzige Bits aus hellen und dunklen Bereichen mit einem Durchmesser von jeweils einem Mikrometer auf. Ein Laser liest die Muster und ein Computer wandelt die Daten in ein elektrisches Signal um, das sich dann in Audio oder Video umwandeln lässt.
In den 1970er Jahren verfeinert Russell die CD-ROM weiter. Ein New Yorker Risikokapitalgeber erkennt das Potential und gründet die Digital Recording Corporation, um das Produkt für den Verbrauchervideomarkt weiter zu verbessern. Russel wird Cheftechniker. 1974 stellte die Digital Recording Corporation ein optisches digitales Fernsehaufnahme- und -wiedergabegerät vor, das erste Gerät, das ein Farbbild digitalisieren kann. Die Reaktion ist kühl.
Philips und Sony verwenden allerdings die Technologie für die kommerziellen CD-Player, die sie Anfang der 1980er Jahre auf den Markt bringen. Sie zahlen Lizenzgebühren, Time-Warner und andere CD-Hersteller schließen 1992 einen Vergleich mit der Optical Recording Corporation und zahlen 30 Millionen Dollar wegen Patentverletzung. Russell selbst geht alelrdings leer aus, da die Patente seinem früheren Arbeitgeber gehören.
Russell gründet allerdings eine eigene Firma, in der er seine Patente weiterentwickelt und z.B. Barcode-Scanner austüftelt. Er entwickelt auch ein optisches Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte hoher Geschwindigkeit ohne bewegliche Teile.