Rundfunkgeschichte vom 27. Januar
Was macht die Faszination des Mediums Radio aus? Natürlich auch die Möglichkeit, mit Stimmen, Geräuschen und Musik zu experimentieren. Am 27. Januar 1956 startet der „CBS Radio Workshop“, eine experimentelle, dramatische Radioserie, die bis September 1957 ausgestrahlt wird. Jeweils 30 Minuten lang sind die einzelnen Teile. Die Sendung ist auch der Versuch, die an das Fernsehen verlorengegangenen Hörer wieder zurückzugewinnen.
Die erste Sendung ist eine zweiteilige Adaption von Aldous Huxleys „Brave New World“, die vom Autor selbst eingeleitet und erzählt wird.
Das Time Magazine beschreibt, welcher Aufwand getrieben wird: „Es brauchte drei Radio-Tontechniker, einen Kontrollraum-Ingenieur und fünf Stunden harte Arbeit, um das Geräusch zu erzeugen, das weniger als 30 Sekunden lang auf Sendung war. Der Sound bestand aus einem tickenden Metronom, Tom-Tom-Schlägen, blubberndem Wasser, einem Luftschlauch, Kuh-Gemuhe, zwei Arten von „Boing!“, Oszillator, tropfendes Wasser (zwei Arten) und drei Arten von Weingläsern, die gegeneinander klicken. Sorgfältig gemischt und auf Band aufgenommen, war der Effekt immer noch nicht ganz richtig. Dann wurde das Band rückwärts abgespielt und ein kleines Echo hinzugefügt. Das war’s.“
Zu den Schriftstellern, die für die Serie adaptiert werden, gehören Edgar Allan Poe, Christopher Isherwood, Mark Twain und Thomas Wolfe.