Rundfunkgeschichte vom 25. November
Eine Zeitenwende bedeutet der 25. November 1960 für die Zuhörer der US-Radiosender: Das Network CBS stoppt die Ausstrahlung von fünf genannten Seifenopern. Darunter sind so beliebte Sendungen wie „Ma Perkins“, die 27 Jahre lang zu hören gewesen ist.
Zuvor hatten bereits die anderen US-Sender die Ausstrahlung der „daytime serials“ gestoppt. Andere Dinge stehen im Fokus, beispielsweise frische Moderationen, Nachrichten und ein Musikmix.
1940, zur Hochzeit der Seifenopern, sind allein in den USA mehr als 45 von ihnen jeden Tag zu hören. Der Begriff stammt davon, dass die ursprünglichen Serien in den 1930er Jahren von Seifenherstellern wie Procter & Gamble, Colgate-Palmolive und Lever Brothers gesponsort und teilweise selbst produziert werden. Diese Radioserien werden an Wochentagen zur Tageszeit ausgestrahlt, wenn hauptsächlich Hausfrauen zuhören können, daher richten sich die Sendungen an ein überwiegend weibliches Publikum.
Im Unterschied dazu sind die Serien, die abends ausgestrahlt werden, für ein breiteres Publikum gedacht. Hier gibt es alles von einfachen Comedyserien bis zu dramatischem „Radiotheater“. Aber auch diese werden praktisch alle eingestellt, so enden die beiden verbliebenen CBS-Serien „Suspense“ und „Yours Truly, Johnny Dollar“ am 30. September 1962.
Interessant ist, dass zwischen 1960 und 2010 praktisch keine Hörspiel-Serien neu entstehen. Danach allerdings gibt es ein Revival, getrieben durch die Streaming- und Downloadmöglichkeiten im Internet. Im UKW-Hörfunk werden sie kaum noch ausgestrahlt. Die im Vergleich zum Fernsehspiel geringen Kosten für die Produktion eines Hörspiels bieten viele Möglichkeiten für Autoren, Produzenten und Sender.