Rundfunkgeschichte vom 27. Juni
Es ist kurz vor den Olympischen Spielen in München, als am 27. Juni 1972 in Frankfurt/Main der so genannte “Tonstern Frankfurt” offiziell in Betrieb genommen wird, die halbautomatische Schaltzentrale der Deutschen Bundespost für Tonrundfunkübertragungen. Damit steht allen ARD-Rundfunkanstalten ein besonderes Leitungsnetz für Tonübertragungen zur Verfügung. Es gab 120 ankommende sowie 150 abgehende Leitungen.
Auch der Frankfurter Fernmeldeturm spielt eine Rolle, von dort aus werden zeitweise die Fernseh-Tonsignale der ARD-Anstalten miteinander verbunden. Der 337 Meter hohe Turm ist bei seiner Fertigstellung 1979 das höchste Bauwerk Europas. In 227 Metern ist die aus Beton, Stahl und Aluminium konstruierte Turmkanzel aufgesetzt. Darüber sind auf sieben Betonplattformen Richtfunk- und Parabolantennen untergebracht. Die Technikräume befinden sich anfangs in den beiden oberen Stockwerken der Kanzel.
Heute ist der beim Hessischen Rundfunk angesiedelte ARD-Sternpunkt die zentrale technische Schnittstelle für den Hörfunk- und Fernseh-Programmaustausch zwischen allen ARD-Anstalten, hier wird auch die Sendetechnik für das Gemeinschaftsprogramm Das Erste abgewickelt. Ob Live-Schaltkonferenz der Fußballbundesliga, Eurovision oder Zulieferungen für Das Erste – alles läuft über Frankfurt.
Über den Hörfunk-Sternpunkt wird der Austausch von Radiosendungen und Beiträgen zwischen den ARD-Anstalten disponiert und rechnergesteuert geschaltet. Für den internationalen Programmaustausch steht eine eigene Satelliten-, Sende- und Empfangsstation zur Verfügung. Anders als der Name der Einrichtung (ARD-Stern) vermuten lässt, wird heute kein stern-, sondern ein ringförmig aufgebautes Netz betrieben. Auch Telefongespräche innerhalb der ARD werden von hier weiterverbunden. Die zentrale Disposition und Schaltung von Übertragungsleitungen soll Kosten sparen und Übertragungsfehler minimieren.