Rundfunkgeschichte vom 19. Mai
Und wenn es vielleicht nicht ganz wahr ist, so ist es doch eine nette Anekdote: Am 19. Mai 1926 ist Erfinderlegende Thomas Edison bei einem gesetzten Essen der National Electric Light Association in Atlantic City (US-Bundesstaat New Jersey) dabei. Als er gebeten wird, in ein Mikrofon zu sprechen, um einige Worte zu sagen, ist er etwas baff und bringt nur heraus: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist das erste Mal, das ich in eines von diesen Dingern spreche. Gute Nacht!“
Kann es wirklich sein, dass Edison erst mit 79 Jahren zum ersten Mal ein Mikrofon in der Hand hält? Immerhin hat er ja schon 1878 das Patent für seinen Phonographen erhalten. Die Maschine ist eine Art Diktiergerät, arbeitet aber tatsächlich ohne Mikrofon. Ein Schalltrichter nimmt das akustische Signal auf, er endet in einer kleinen Nadel. Diese berührt einen Zylinder, der mit Zinn überzogen ist und sich dreht. Wenn man in den Schalltrichter spricht, gerät die Nadel im Takt des Schalls ins Schwingungen und fräst eine Rille ins Wachs. Wenn man nun die Nadel an den Anfang der Rille setzt und der Zylinder sich dreht, erklingt der „aufgezeichnete“ Schall wieder aus dem Trichter.