Rundfunkgeschichte vom 15. Juni
Der österreichische Ingenieur Otto Nussbaumer übermittelt 1904 auf einer Wellenlänge von 18 Metern drahtlos eine musikalische Darbietung – das Dachsteinlied erklingt, die Landeshymne der Steiermark. Es ist die erste Radiosendung weltweit, gesendet vom Institut für Physik der Technischen Hochschule Graz aus.
Nussbaumer benutzt einen Löschfunkensender. Damit ist es möglich, piepsende Töne zu übertragen. Die Morsetaste am Sender ersetzte der Ingenieur durch ein Mikrofon und am Empfänger den Fernschreiber durch einen Kopfhörer.
Weder er selbst noch der Ordinarius des Physikalischen Instituts, Albert von Ettingshausen, erkennen wie wichtig das Experiment ist. Daher melden sie auch kein Patent an. Wenige Jahre darauf sind es Ferdinand Braun und Guglielmo Marconi, die für ihre Verdienste um die drahtlose Telegraphie mit dem Nobelpreis für Physik gewürdigt werden.